Entspannte Eltern, leuchtende Kinderaugen und ein Date mit der Kanzlerin – So in etwa wäre die sehr kurze und knackige Zusammenfassung des Familienwochenendes des Alopecia Areata Vereins.

Die längere Version ist diese:

Freitagabend in einer Jugendherberge in Berlin. Rufen, Lachen, jede Menge Rumgerenne. Kinder, die sich absichtlich verstecken und auch Kinder, die gerade nicht mehr so ganz genau wissen, auf welchem Flur ihr Zimmer ist und wen sie eigentlich suchen. Ankommende Gäste. Agnes und ich haben Ein-Check-Dienst. Wir schlagen uns wacker, geben Zimmerkarten aus, finden vermisste Karten wieder und versuchen alle Fragen zu beantworten. Währenddessen ist die erste Gruppe inklusive Freddy und Claudia in Richtung Bundeskanzleramt unterwegs. Im Vorfeld war das undenkbare möglich geworden: Zwei Führungen im Bundeskanzleramt mit den Kindern und Eltern des Vereins.

Ich bin zum ersten Mal mit beim Familienwochenende dabei und schon jetzt wieder begeistert, wie wunderbar der Austausch der ankommenden – teilweise auch neuen – Familien sofort funktioniert. Kinder finden sich, lernen sich kennen und spielen unbeschwert miteinander. Eltern sitzen und tauschen sich aus, über die kleinen und auch großen Herausforderungen, die es täglich aufgrund der Erkrankung zu bewältigen gibt.

Wir lassen den Abend ausklingen, führen gute Gespräche und sind uns mal wieder einig: Wie gut, dass es genau dieses Wochenende einmal im Jahr gibt! Die zweite Führung ist direkt am nächsten Morgen und Freddy und ich haben die ehrenvolle Aufgabe, für die Kinder und Eltern über den Tag verteilt mit entsprechenden Pausen, Verpflegung und vor allem auch jeder Menge Spaß und Freude zu versorgen. Und wir haben unsere Aufgabe sehr ernst genommen – wie soll ich sagen – vielleicht ist auch einfach die Kölner Seele mit uns durchgegangen. So gab es vier Stationen mit Kaffee, Tee, Snacks und jeder Menge Überraschung und Freude. Für die Kinder, die Eltern und eben auch für uns.

Am Sonntag wurde es dann noch mal ruhiger, informativer und auch bewegender für uns alle. Der wirklich informative und empathische Vortrag von Frau Dr. Vogt hat uns alle begeistert und mal wieder gezeigt, wie hoch individuell und komplex die Auslöser und Verläufe der Krankheit sind.

Danach gab es – wie in jedem Jahr – die große Gesprächsrunde mit den Eltern. Während die Kinder mit einem großartigen Kinderprogramm versorgt waren, hatten die Eltern Zeit, über die Themen zu sprechen, die sie bewegen. Wie tief, ehrlich und berührend diese Runden sind, weiß jeder, der einmal dabei war. Die Eltern nutzen den Rahmen, um wirklich das zu teilen, was sie erleben und auch durchleben. Wie wichtig dieser Raum ist, wird dann schnell klar. Und es braucht genau diesen Raum so oft wie möglich, in dem die Eltern sich austauschen können und sich gegenseitig stärken für ihren Alltag. Und es braucht diesen Raum auch für die Kinder, in dem sie ganz Kind sein können und weder mit ihrer Krankheit oder dem „anders-sein“ konfrontiert sind.

Genau deshalb lädt der AAD auch im nächsten Jahr wieder zum Familienwochenende ein, damit genau dieser Raum entstehen kann. Wie gut das es Euch und Eure Arbeit gibt und wie schön, dass auch ich einen Beitrag genau zu diesem Raum geben kann.

Bericht AAD Familienwochenende von Tanja Peters

Dieses tolle Wochenende konnte nur dank der finanziellen Unterstützung des BKK Dachverbands stattfinden. Wir danken von Herzen.